Ankommen bei den Pfiffiküssen

 

Wir müssen unsere Kinder unsere Liebe fühlen lassen, indem wir sie gut versorgen.

Nicht bloß theoretisch 'gut', sondern so, dass dies ihnen persönlich entspricht.

Um das verwirklichen zu können, müssen wir das Kind vorallem gut beobachten..."

 

- Emmi Pikler -

 

 

Wir, das Pädagog*innen-Team der Pfiffiküsse, sehen uns als eine familienergänzende Einrichtung und bieten an, Familien in ihrem Familienalltag zu unterstützen und zu begleiten. Dabei ermöglichen wir den Kindern eine altersgerechte Betreuung, Bildung und ein Beziehungsangebot außerhalb der eigenen Familie, wünschenswerterweise in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dieser. Genauer heißt dies, wir haben eine/n Bezugsbetreuer/in für die ganz Kleinen. Erst wenn hier ein tragendes, vertrauensvolles, zartes Band geknüpft werden konnte, wächst das Kind behutsam, Stück für Stück in die altersgemischte Gruppe hinein. Es gibt eine Tagesstruktur zur Orientierung, allerdings haben die individuellen Bedürfnisse Priorität. Durch die kleine familiäre Gruppe, der Tatsache das während der Hauptzeit alle Pädagog*innen anwesend sind und der Möglichkeit des Rückzugs in unseren Ruheraum, können wir sicherstellen, auf die oft sehr unterschiedlichen Bedürfnisse der verschiedenen Altersgruppen vollumfänglich einzugehen. 

 

Wir haben uns bewusst nicht für den geläufigen Begriff der „Eingewöhnung“ entschieden, denn wir wollen kein Kind an etwas gewöhnen. Wir möchten die Familien willkommen heißen, das Kind kennenlernen und es in seinem ganz eigenen Tempo in unserer Mitte aufnehmen. Für einen erfolgreichen Beziehungs- und Bindungsaufbau ist es entscheidend, keinen Druck von außen aufkommen zu lassen, sondern dem Kind zu signalisieren, dass es sich so zeigen kann, wie es ist und das seine Bedürfnisse von uns ernst genommen und erfüllt werden. Wir schenken ihm hierfür die Aufmerksamkeit und die nötige Zeit, die es braucht. Nur so ist es möglich, dass ein langsamer Beziehungs- und Bindungsaufbau stattfinden kann, welcher mit Gefühlen des Wohlbefindens verknüpft wird, in welchem sich das Kind gesehen und sicher aufgehoben fühlt. Emphatisch und verlässlich begleiten wir diesen sensiblen Prozess an der Schwelle in eine neue Entwicklungsstufe des Kindes.

 

Hierbei können uns beispielsweise die Phasen, basierenden auf den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen, des bindungsorientierten Konzeptes des Partizipatorischen Eingewöhnungsmodells eine Orientierung bieten, wohin die gemeinsame Reise beim Ankommen in den nächsten bedeutsamen und prägenden Lebensschritt des Kindes gehen könnte und sollte.

 

 

1. Sichere & verlässliche Bindungen (Bezugspersonen)

 

Je jünger ein Kind, umso mehr ist es abhängig von vertrauensvollen, verlässlichen Bindungen. Besonders außerhalb der Familie muss ein Kind diese behutsam knüpfen dürfen. Dies braucht Zeit und so individuell wie ein jeder kleiner Mensch ist, kann es dafür keinen einheitlich vorgegebenen Zeitplan geben. Dieses zarte Band ist von wesentlicher Bedeutung, damit das Kind sich sicher sein kann, dass ihm jemand zur Seite steht, um in kritischen Situationen (= Entwicklungsmomente) gehalten zu sein und somit seine Emotionen und Impulse regulieren zu können. Diese Fähigkeiten sind prägend für sein weiteres Leben.

 

2. Erkundung & Selbstwirksamkeit

 

Je jünger ein Kind, umso kleiner sollte die Gruppe und umso höher muss der Personalschlüssel sein. Nur so kann gewährleistet sein, dass die unterschiedlichen Bedürfnisse aller Kinder wahrgenommen werden können und auf diese adäquat und prompt reagiert werden kann. Es braucht die Balance einer anregenden, sicheren, aber nicht reizüberfluteten Umgebung. Räumlich muss es möglich sein, dass sich Kinder bei Müdigkeit, Angst oder Frustration zurückziehen können. (Rückzugs- & Erholungsmöglichkeiten)

 

3. Kooperation zwischen Familie & Einrichtung

 

Wir wissen um die Herausforderung und den Spagat, den Familien zwischen Arbeit und Familie meistern müssen. Deshalb sind wir auf der Suche nach guten Lösungen für euch als Familie in diesem Spannungsfeld. Als Pädagog*innen sehen wir jedoch immer und zuerst die natürliche Abhängigkeit der Kinder von uns Erwachsenen. Ihr Wohlergehen im Hier & Jetzt und in der Zukunft, ist abhängig von unserem Umgang mit ihnen, von unseren Handlungen und Worten, unseren Entscheidungen. Wir Erwachsenen tragen damit die Verantwortung für die gesunde Entwicklung der Kinder.

So sollte immer der Fokus sein, was aktuell die Bedürfnisse des Kindes sind und wie wir diesen gerecht werden können, damit es körperlich und seelisch gesund aufwachsen darf. Alles andere kommt mit der Zeit und der nötigen Geduld, die es braucht, um ein Kind beim Wachsen von klein auf zu begleiten. Getreu dem afrikanischen Sprichwort: Gras (das Kind) wächst nicht schneller, nur weil man daran zieht. Schritt für Schritt gehen wir gemeinsam und suchen nach guten Lösungen für das Kind und seine Familie. Hierfür gehen wir in einen regelmäßigen Austausch mit ihnen.

 

 

 

Sollten Sie Interesse an einem unserer wenigen Betreuungsplätzen haben, nehmen Sie bitte so früh wie möglich Kontakt mit uns auf, damit wir uns kennenlernen, eventuelle Fragen frühzeitig klären und einen guten Weg ebnen können. Am einfachsten gelingt dies über unser Kontaktformular.

 

 

 

Weitere Informationen & Dinge die uns am Herzen liegen können Sie zB. hier finden:

 

 

> Bindungsorientiertes Eingewöhnungsmodell

 

> Gesellschaft für frühkindliche Bindung e.V.

 

> Stiftung Zu-Wendung "für Kinder"

 

> Nestbau e.V.

 

> AUFRUF zur Wende in der Frühbetreuung